Donnerstag, 12. April 2012
Meine Stadt, mein Bezirk, mein Viertel, meine Gegend, meine Straße, mein Zuhause, mein Block
Hallo alle zusammen,

seit heute habe ich in meiner Wohnung Internet! :-)
Daher hier nun gleich mal über ein Eintrag im Blog über den Block!

Seit 01. April wohne ich jetzt in Hangzhou Downtown in einem der zwei sogenannten Twin Tower (ich werde jetzt mal keine Witze über Flugzeuge machen...) im 18. Stock. :-)

Zur Lage der Wohnung (linker Pfeil) und auch mal vom Boschwerk (rechter Pfeil) anbei eine Karte:


Die Begrüßung war leider sehr ernüchternd. Mein Vorgänger hat seinen Stromverbrauch extrem gut geplant und bezahlt. Als ich nachts in die Wohnung kam, war erstma kein Strom da. Damit kein warmes Wasser, Kühlschrank abgetaut, kein Licht, etc...
War dann erstmal mit Strom kaufen und Basiseinkauf tätigen beschäftigt. Außerdem musste die ganze Bude kräftig geputzt werden, das hat mein Vorgänger nämlich leider nicht so toll gemacht!

Nun bewohne ich ein hübsches, zweistöckiges 40m² Apartment. Übrigens alles andere als günstig. Man meint vielleicht, China wäre spottbillig. Leider ist Hangzhou aber eine der teuersten Städte in China und Downtown ist eh teuer. Die 40m² kosten Bosch satte 670€ im Monat. Dazu kommen für mich noch Kosten für Strom (hab jetzt 200 Yuan, also ca. 25€ gezahlt. Mal sehen, wie lange das reicht) und Internet (kostet auch 20€ im Monat).

So sieht es aus, wenn ich meine Wohnung betrete.
Rechts geht es ins Badezimmer, linker Hand ist die Küchenzeile und geradezu das Wohnzimmer.
Alles top möbliert.


Das Bad hat ne Dusche und Waschmaschine. Die Küche ist ebenfalls völlig ausreichend, eine Kochplatte (üblich in China), Mikrowelle, Kühlschrank und Tiefkühlschrank, ordentlich Stauraum und Spüle. Im Wohnzimmer gibts nen Fernseher, Esstisch mit Stühlen und ne Couch.




Im "zweiten" Stock ist dann der Schlafbereich mit Bett (ultraharte Matratze), Kleiderschrank, Schreibtisch, Kommode (da ist noch n Minikühlschrank drin :D) und noch ner Vitrine. Also ausreichend Stauraum!



Das Fenster geht über beide Etagen und bietet natürlich ne Hammeraussicht (soweit man für chinesische Verhältnisse eben gucken kann).
Tagsüber der Blick ausm Fenster:




Beim Frühstück vor der Arbeit kann ich direkt den Sonnenaufgang beobachten (also wenn die Sonne mal über der Smogdecke drüber ist^^):


Direkt über meiner Wohnung ist ein Dachgeschoss mit Aussichtsplattform. War die letzten Tage leider zu und jetzt pisst es. Ich liefer mal bei Gelegenheit Bilder vom Rundumblick (vor allem bei Nacht) nach!

Beobachten kann man kulturelle Unterschiede natürlich häufig, so z.B. auch im Fahrstuhl.
Chinesen mögen z.B. die Zahl "4" nicht. 4 ( 四 [ausgesprochen "sì") klingt nämlich ähnlich wie "Tod" ( 死 [ ausgesprochen "sǐ").
Daher gibt es dann in meinem Haus die Stockwerke 3, 3B, 5, etc.
Warum 13 und 14 unbeliebt sind, weiß ich leider auch nicht...
Außerdem wird das Erdgeschoss hier als 1. Stock gezählt.


Ich bin dann am Samstag mal bei schönem Wetter zum Westsee und fast komplett um den Westsee herumgelaufen (war schon ein ziemlicher Gewaltmarsch, aber mangels freier Taxen blieb mir nichts anderes übrig).

Hier mal die "Wanderroute":


Hier ein paar Eindrücke auf dem Weg zum Westsee...

Die Twin Towers...
Der linke, höhere ist ein reines Bürogebäude. Im rechten Turm gibt es teure Wohnungen (alle Bewohner recht schickimicki mit mindestens einem iPhone in der Hand).
Ich wohne also im rechten Turm. Das Eckfenster gaaanz oben ist meins. :-)


Sicht auf den Hangzhou Tower. Dort muss ich nachmittags immer ausm Shuttle Bus aussteigen und zu meiner Wohnung laufen. Morgens hab ich es etwas kürzer, nur ca. 6min. Muss trotzdem früh aufstehen, da der Bus recht pünktlich um 06:52 Uhr abfährt. :-(


Hollywood entkommt man auch in China nicht!






Und schließlich der Westsee. Man merkt sofort: Bei schönem Wetter ist man in China niiieee alleine.



Aber man merkt schon auch, warum viele den Westsee so schön und erholsam finden.








Nahe einer der Inseln im Westsee gibt es auch die sogenannten "Drei Teiche, die den Mond spiegeln". Zum Mitherbstfest werden hier Kerzen reingestellt und es wird gefeiert.
Die drei Teiche sind übrigens auf der Rückseite des 1-Yuan-Scheins abgebildet (auf der Vorderseite aller Yuan-Scheine ist Genosse Mao drauf).


Im Süden des Sees gibt es u.a. die Lei-Feng-Pagode. Eine ursprüngliche Pagode wurde hier wohl schon um 977 erbaut!


Schon ein mächtiges Teil, aber...


... viel cooler ist jawohl die Rolltreppe davor! Muss ich erwähnen, dass inklusive mir zwei Personen die Treppe hochgelaufen sind?!


Aussicht von der Pagode:




Eigentlich wollte ich an der Pagode ein Taxi nehmen, das war aber völlig unmöglich. Die Straße war total dicht. Also bin ich noch ein ganzes Stück am See entlang gelaufen und dann irgendwann abgebogen, um ein Taxi zu kriegen. Hat dann auch recht bald geklappt, als ich nicht mehr direkt am Westsee war.



Das soll es soweit erstmal gewesen sein. Man sieht, das Hangzhou durchaus schön ist! Aber an einem Samstag mit schönem Wetter schwimmt man da echt mit der Masse mit. Und es war an dem Tag auch echt schon sauwarm! Nur morgens und bei Sonnenuntergang ist es doch eher kühl. Generell hats hier jetzt aber schon 20°C und mehr und es ist schwül. Die Vorfreude auf den schwülheißen Sommer wächst...

Am Freitag abend war ich mit ner deutschen Praktikantin auch mal was trinken. Partymäßig scheint in Hangzhou einiges zu gehen und wir haben echt coole Kneipen und nen sehr westlichen Club gesehen. Und chinesisches Bier lässt sich durchaus auch trinken. Wie immer beginnt die Geschichte des lokalen Bieres übrigens mit dem Satz "Im xx. Jahrhundert brachten deutsche Einwanderer die Kunst des Bierbrauens nach China/Mexiko/wohinauchimmer". ;-)

Soweit für heute. Am Wochenende werde ich dann mal von einem ersten großen Trip nach Yunnan berichten!

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