Sonntag, 13. Mai 2012
Pandabääären
Hallihallo,

melde mich zurück von meiner Geschäftsreise.
Waren nur zwei Werktage dort und haben dann aber auch das Wochenende noch in Chengdu verbracht.

Chengdu, besser gesagt, die ganze Provinz Sichuan, ist übrigens Heimat der Pandabären.
Vermutlich leben in China noch ca. 1000 große Pandas in freier Wildbahn. In China engagiert man sich aber sehr, Pandas besser zu erforschen und zu züchten bzw. in Forschungsstationen ihr Überleben zu sichern.

Daher gibt es in und um Chengdu mehrere Forschungsstationen, die auch als Zoo fungieren.
Das Pandas so sehr vom Aussterben bedroht sind, liegt vor allem an der Ausbreitung des Menschen. Aber die Pandas stellen sich aus evolutionstheoretischer Sicht auch nicht besonders clever an, muss man leider sagen. Sie sind fast reine Pflanzenfresser, so richtig sind ihre Mägen daran aber offenbar noch nicht gewöhnt. Und zu einem extrem großen Teil (mehr als 95%?) fressen sie Bambus, aus dem sie relativ wenig Energie gewinnen können. Dadurch machen sie sich natürlich abhängig und wenn sie mal ein Bambusgebiet leergefressen haben, müssen sie weiterziehen und dann ist die Gefahr des Verhungerns groß.
Da also Bambus so wenig Energie liefert, müssen sie 10-20kg Bambus am Tag fressen (der Lonely Planet spricht sogar von 40!).
Generell tun Pandas daher nur zwei Dinge am Tag: Fressen und Pennen!
Eigentlich toll, oder?!

Knuddelig sind sie aber wirklich, das muss man einfach zugeben. ;-)

Wie gesagt, man sieht sie nur fressen oder schlafen:


Die coolste Sau ist der hier, finde ich:


Pandabären können scheinbar sehr gut klettern und schlafen offenbar gerne auf irgendeiner Anhöhe und nicht direkt auf dem Boden.
Hier zwei noch sehr junge Pandas, die, welch Überraschung, am Pennen sind:







Es ist unheimlich faszinierend, in welchen Positionen die schlafen können...




Was es dort auch gibt, sind Exemplare des roten Pandas (auch kleiner Panda genannt). Gehört ebenfalls zur Pandafamilie, ist aber eben wesentlich kleiner und hat ein rotes Fell. Mich haben sie ein bisschen an Füchse erinnert vom Aussehen her. Die futtern ebenfalls mit Vorliebe Bambus.




Die kleinen Schlingel können auch ziemlich gut klettern und konnten daher die niedrigen Zäune in einem bestimmten Areal locker überwinden und sich unter's Touristenvolk mischen.



Oder sie legen sich einfach mal auf den Zaun und verschnauen ne Runde...





Nachmittags waren wir (ich und zwei Kolleginnen) dann noch in nem auf Altstadt gemachten Teil, wo es ganz viele Tourishops gab (und natürlich Starbucks).

Und ansonsten hab ich noch festgestellt, dass man in Chengdu super shoppen kann. Hab auch in Hangzhou schon festgestellt, dass es doch viele Läden mit sehr stylischen Klamotten gibt. Günstig sind die aber nicht... Und damit meine ich nicht mal die Filialen von Gucci, Versache, Hugo Boss, Prada, etc., die es in jeder (!) chinesischen Großstadt zu geben scheint.

Soweit von mir... :)
Viele Grüße!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Samstag, 5. Mai 2012
You are not alone!
You are not alone - Mein persönlicher Vorschlag für den Titel einer neuen chinesischen Nationalhymne. :-)
Denn man ist ja hier einfach nie alleine.
Wer es gerne ruhig und kuschlig mag, kann ja eine Cover-Version des gleichnamigen Titels von Michael Jackson vorschlagen. Wer es etwas moderner mag, greift vielleicht lieber auf die Songs von ATB oder Olive zurück.
Wahre Kenner empfehlen aber natürlich die Version von Modern Talking!!!

Momentan ist es eher ruhig hier. Habe mir endlich einen Fahrradpass gekauft, kann nun also an fast jeder Straßenecke einfach ein Fahrrad nehmen (1. Stunde frei, danach 1 RMB pro Stunde) und durch die Stadt radeln. Die Fahrräder sind nicht überragend gut. Keine Gangschaltung, manchmal haben sie nur noch eine Pedale oder irgendnen anderen Defekt, die Sattel sind meist nicht sehr bequem und sie sind so niedrig, dass ich oft mit dem Knie am Lenker anstoße. Aber trotzdem eine viel günstigere und coolere Fortbewegungsart als Taxis und schneller und komfortabler als zu Fuß.
Bei uns war ja Sonntag bis Dienstag frei (Samstag davor musste gearbeitet werden) wegen dem Tag der Arbeit am 01. Mai. Da wollt ich eigentlich mal mit dem Fahrrad an den Westsee und Menschenmassen gaffen, muss nämlich über solche Feiertage und verlängerten Wochenenden echt absolut brutal sein. Leider hat das Wetter nicht mitgespielt. Pünktlich zu den freien Tagen war es grau, neblig, regnerisch und die Sichtweite war miserabel. Na ja...

Im Fitnessstudio habe ich mich auch mal angemeldet.
Da sieht man wieder, wie ähnlich sich die Menschen am Ende trotz unterschiedlicher Sprachen und Kulturen am Ende doch sind. Es gibt eben auch in China die gleichen Idioten, die einfach völlig sinnfrei und langfristig ungesund pumpen und Geräte falsch bedienen und hinterher ihre Muskeln im Spiegel bewundern. :-)

Ansonsten werd ich dieses Wochenende nicht viel tun. Die nächsten Wochen werden anstrengend genug, bis Ende Juni sind fast alle Wochenenden verplant. Es kommen nochmal ein paar Geschäftsreisen auf mich zu und vor allem habe ich fleißig Reisen geplant.

Hier ein Überblick:
- 09. bis 13. Mai: Geschäftsreise nach Chengdu
- 14. bis 15. Mai: Workshop in einem anderen Boschwerk in Hangzhou (Power Tools, also der Hersteller der Akkubohrer, Sägen, etc.)
- 17. bis 18. Mai: Teilnahme am Get together aller chinesischen Bosch-Trainees in Zhuhai (in der Nähe von Macao)
- 19. bis 20. Mai: Wochenendtrip nach Qingdao mit den deutschen Praktikanten und dem indischen Trainee aus meinem Werk
- 25. bis 27. Mai: Company Outing (alle Mitarbeiter des Packaging-Werkes aus Hangzhou fahren auf Firmenkosten zusammen zum Thousand Islands Lake in der Nähe von Hangzhou)
- 08. bis 10. Juni: Pingyao (so ne richtig alt gebliebene Stadt, quasi chinesische Mittelaltersstadt mit Stadtmauer, alten Häusern, kleinen Gassen, etc.)
- irgendwann zwischen dem 17. und 22. Juni vermutlich 1-2 Tage Shanghai
- 23. bis 24. Juni: Guilin (tolle Landschaften)
- 25. bis 28. Juni: Peking (inkl. chinesische Mauer und Verbotene Stadt)
- irgendwann im Juli hoffentlich 5 Tage Tibet
- 10. bis 12. August: Hongkong
- Ende August hoffentlich 1 Woche Japan

Also, es wird ordentlich was geboten und für genug Stoff im Blog ist gesorgt! Im Grunde ist soweit alles fix außer Tibet und Japan. Darum muss ich mich jetzt mal kümmern bzw. vorsichtig anklopfen, ob ich noch mehr Urlaub dafür nehmen kann.

Ansonsten: Ab 15:30 Uhr deutscher Zeit bitte Daumen drücken, damit Hertha wenigstens noch die Relegation packt. Und wenn Hertha am Ende doch absteigt, dann bitte wenigstens Daumen drücken, dass Preetz gefeuert wird und Rangnick kommt...

Viele Grüße aus dem waaaarmen Hangzhou (Klimaanlage läuft inzwischen fast den ganzen Tag, heute 31°C)

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 23. April 2012
Chengdu und Leshan
Hallihallo,

wie gehts denn so?!

Letzten Dienstag bin ich ja, wie gesagt, auf Dienstreise nach Chengdu geflogen. Ursprünglich sollte ich erst heute abend wieder in Hangzhou ankommen. Musste aber unbedingt heute nochmal was wegen Aufenthaltserlaubnis erledigen und bin daher gestern schon zurück geflogen.

Eigentlich hat unser neues Werk mit Chengdu gar nix zu tun. Es befindet sich nämlich eigentlich in Pujiang, ca. 70km westlich von Chengdu (s. Karte). Aber läuft halt unter Großraum Chengdu oder so.


Na ja, wir haben da erstmal ne Rieeesenhalle gemietet, die aber natürlich noch relativ leer ist. Und abends ging es dann immer mit den Kollegen was essen und trinken. Die Behauptung, Chinesen würde ein Enzym zum Alkoholabbau und daher die Fähigkeit zu ordentlichem Alkoholkonsum fehlen, kann ich definitiv nicht bestätigen! Die haben teilweise ordentlich gebechert und waren am nächsten Tag ziemlich fit...
Ansonsten hatten wir ein recht schickes, mediterranes Hotel. Sogar mit eigenem Golfplatz...


Was mir vor allem im Hotel mal aufgefallen ist... Die Chinesen versuchen wirklich, sofort auf den ersten Blick einen super Eindruck zu machen und die Leute einfach umzuhauen. Schickes Hotel im mediterranen Stil mit Golfplatz, in schöner Landschaft, mit vielen kleinen Häusern (also keine Bettenburg) und schönen Zimmern (mit sehr schicken Bädern).
Aber wenn man genauer hinsieht, fallen einem halt sofort Unstimmigkeiten auf, weil dort dann eben oft einfach nicht aufs Detail geachtet wird. Schlecht erreichbare Fenster sind einfach nicht geputzt und extrem dreckig. Wobei sowas auch einfacher zu beobachten ist. Auch der schicke, große, weiße Mercedes hat offenbar noch nie ne Waschanlage gesehen... Aber nochmal zurück zum Hotel: Das nennt sich International Resort und wirbt auf Bildern auch nur mit Weißen, sprich europäisch oder nordamerikanisch aussehenden Menschen. Kein einziger Chinese. Gleichzeitig sprechen aber nur wenige Angestellte ausreichend Englisch und viele sogar gar keins. Ein kontinentales Frühstück und Abendessen sucht man vergebens. Und vor allem werden schlichtweg nur chinesische Kreditkarten anerkannt, was natürlich ein totaler Witz ist...

Dienstag bis Freitag war ich also einfach in Pujiang im Büro, Samstag fand dann in Chengdu ne Jobmesse statt (also wieder 6-Tage-Woche). Nur Sonntag hatte ich dann also wirklich frei.
Chengdu ist einigermaßen im Westen von China, wie man sieht. Die Stadt hat über 10 Mio. Einwohner! Und ist der Teil bzw. einer der Schwerpunkte der chinesischen Go-West-Strategie. da es an der Ostküste von China bereits massenhaft Industrie und Aufschwung gibt, fördert die chinesische Regierung nun vermehrt Investitionen im Landesinneren und im Westen des Landes. Chengdu profitiert davon enorm.

Ansonsten hab ich von Chengdu selbst nur Downtown gesehen, wo halt in den letzten 10-15 Jahren massenhaft Wohntürme, Bettenburgen und Glastürme für Büros hochgezogen wurden. Mit anderen Worten: Hier ist die gleiche Entwicklung zu sehen wie in allen chinesichen Großstädten. Durchaus schicke, moderne Architektur, aber absolut 08/15 und ohne jeden Wiedererkennunswert eben weil das in jeder chinesischen Großstadt zu sehen ist.
Die nachfolgenden Bilder könnten ja zweifellos auch aus Hangzhou stammen oder?



Den Sonntag habe ich noch für einen Tagesausflug nach Leshan genutzt (ca. 2h Busfahrt im Süden von Chengdu; s. Karte) oben.
In Leshan gibt es nämlich eine beeindruckende, 71m hohe Buddha-Statue... Der ist schon rund 1200 Jahre alt, sieht aber noch ganz gut aus. Für mehr Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Buddha_von_Leshan (bin zu faul den Artikel zusammenzufassen).

Hab mich also auf den Weg dorthin gemacht und artig den Eintritt gezahlt, um aus nächster Nähe den riesigen Buddhakopf zu sehen und dann zu seinen Füßen hinabzusteigen.
Hier der Kopf (zum Größenvergleich am besten die Menschen betrachten):



Das Problem war nur: Der Buddha steht halt in China und es war Sonntag... Ich hab damit gerechnet, dass viele Leute da sind, aber in Wirklichkeit waren einfach UNFASSBAR viele Leute da. Hunderte chinesiche Reisegruppen waren dort, die allesamt ihrem Reiseführer (erkennbar an der nummerierten, hochgehaltenen Flagge und dem permanenten Gebrabbel ins Mikrofon) gefolgt sind. Ich hätte mindestens 2 Stunden angestanden, um an den üßen zu stehen. Geschätzt habe ich eher sogar auf 3h...
Das hier ist die Warteschlange direkt auf der Treppe. Aber schon vor der Treppe war die Schlange ziemlich groß.


Habe daher meinen Plan geändert und auf die Käsefüße vom ollen Buddha verzichtet. Hab dann lieber nochmal extra Geld bezahlt und bin auf eines der Tourischiffe gestiegen, um den Buddha vom Fluss aus zu sehen (der Buddha wurde nämlich ursprünglich wohl gebaut, um einen reißenden Fluss zu bändigen).

Das war dann auch wirklich die bessere Entscheidung.
In seiner ganzen Größe ist er schon wirklich beeindruckend...



In China kriegt man ein ganz neues Verständnis des Wortes Massentourismus oder auch Massenabfertigung (auch wenn man sowas natürlich durchaus auch anderswo auf der Welt hat, aber hier sind es eben einfach NOCH mehr Menschen).


Hier also doch noch die Stinkerfüße im Vergleich zur Menschengröße. ;-)





So beeindruckend der Buddha zweifellos ist. Mir wird, glaube ich, eher die Menschenmasse in Erinnerung bleiben. Lektion für heute daher: Niiieeemals an Feiertagen oder am Wochenende irgendeine Besichtigung planen, für die man anstehen muss. Sowas muss dann also z.B. für die Verbotene Stadt in Peking gelten und höchstwahrscheinlich auch für die chinesische Mauer.

Soviel dazu. Inzwischen bin ich wieder in Hangzhou und hab den Anmeldekram erledigt. Heute mittag müsste dann auch eeendlich mein restliches Gepäck, dass ich per Luftfracht versenden musste, ankommen und dann gehts am Nachmittag ins Büro. Und wieder steht mir eine 6-Tage-Woche bevor. Bis Samstag wird gearbeitet, Sonntag bis Dienstag ist dann frei wegen 01. Mai. Allerdings hab ich dafür noch keine Pläne geschmiedet, denn an den Tagen verreist offenbar ganz China.
Ansonsten wirds hier allmählich riiichtig warm.

Viele Grüße!

... link (0 Kommentare)   ... comment